(*1959), lebt in Cammin
Lauterjung hat zunächst in seiner Geburtsstadt Stuttgart Malerei studiert und wechselte dann an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo er von der großen Malerin Maria Lassnig lernte. Wieder zurück in Deutschland ließ er sich zunächst in Köln nieder und lebt und arbeitet nun in Cammin bei Rostock.
Bei seiner Suche nach unserer Kultur … waren da plötzlich diese Wurfsendungen der Supermärkte. „Auf einmal passierte etwas komplett Neues“, erinnert sich Lauterjung. Und es war eine Kartoffel, die er als erstes „Kultur-Objekt“ ins Bild setzte. Ausgehend von jener Kartoffel begann eine Serie, die bis zum heutigen Tag anhält. „Denk nicht abstrakt, sondern schau, was schon da ist“, lautet die Maxime des Malers. Der Träger seiner Bilder ist eine Holzplatte, die zunächst in zahlreichen Schichten aus einer Mischtechnik von Acryl, Lack, Öl und Pigmenten als abstrakte Malerei entsteht. „Ich bin Maler, ich bin nicht vom Gegenstand geprägt“, sagte Lauterjung im Gespräch, „aber durch den Gegenstand nehme ich den Ernst aus dem Bild, denn man darf nicht alles so ernst nehmen“.
Ist es nicht der präzise gesetzte Gegenstand, der den Bildmittelpunkt dieser Tafelbilder darstellt? Ja und nein! Diese Beeren, Nüsse, Früchte setzt der Künstler bewusst als überhöht figurative Darstellungen mittig ins Bild. Es sind seine Ikonen! Hiermit sind wir beim eigentlichen Anliegen Lauterjungs: der Meditation. Denn seine zeitlosen Werke wollen über den ikonenhaft ins Bild gesetzten Gegenstand einen Prozess auslösen, der in die emotionale Bildtiefe der Abstraktion führt. Das Streben, über die Zeit hinaus zu arbeiten, ist es, was den Künstler drängt und er will in seinen Werken, auch wenn das vielleicht etwas abgehoben klingen mag, „etwas Endgültiges schaffen“.