Irmi Obermeyer (*1960), lebt im Allgäu
Zum Künstlerberuf gehören u.a. Mut, Disziplin und Selbstvertrauen. Doch genau diese Faktoren sind es, die oft zunächst einen anderen Weg vorgeben.
Wer aber zur Kunst berufen ist und die entsprechende Begabung mitbringt, muss irgendwann Kunst machen, und das ist auch gut so.
Die Allgäuer Künstlerin und Leiterin der Kunstakademie Allgäu Irmi Obermeyer beschäftigt sich seit 1995 intensiv mit dem Thema Kunst und wurde an privaten Akademien regelmäßig aus- und weitergebildet. Das Jahr 2012 nutzte sie für einen Arbeitsaufenthalt mit Gastatelier in der Stadt Düsseldorf und 2016 erhielt sie eine Förderung durch die Kaufbeurer Künstler Stiftung.
Im letzten Jahrzehnt waren ihre Werke regelmäßig in Ausstellungen zu sehen und wurden von verschiedenen privaten und öffentlichen Sammlungen angekauft.
Seit 2016 verspürt Irmi Obermeyer eine „Sehnsucht nach der weißen Fläche“ und spricht daher im Zusammenhang mit ihren neuen Arbeiten von „aktivem Weißraum“. Dem Thema des Raums gilt daher ihre ganze Aufmerksamkeit. Mit selbst gebauten Pinselkonstruktionen und aufwändig handgefertigten Papierschablonen entwickelt sie abstrakte Bilder, deren Ursprung allerdings in der klassischen Kunstgeschichte verortet ist. So sind es Stoffe alter Meister, welche sie faszinieren, wie beispielsweise gemalte Hauben in den Gemälden des niederländischen Malers Jan Vermeer.
Ganz bewusst setzt Irmi Obermeyer die Linie als strukturales Element ein, um ihrem Bildraum noch eine weitere Ebene zu verleihen, die man vielleicht als „klassisch elegant“ bezeichnen könnte.
Die Experimentierfreude der Allgäuer Künstlerin ist groß. So nutzt sie spezielle Papiere, deren Oberflächenhaptik an Kunststoff erinnert, sie nutzt ergänzend zu Ölfarben sog. Interferenzfarben, auch baut sie neue Verfahren der Drucktechnik in ihr künstlerisches Werk ein.