Atelierbesuche sind das Salz in der Suppe jeder Galerie
September 2022
Wer sich mit zeitgenössischer Kunst umgibt, hat das große Glück, die Menschen hinter den Kunstwerken kennenzulernen und zu begleiten. Mit der im oberschwäbischen Aulendorf lebenden Künstlerin Barbara Reck-Irmler treffe ich mich regelmäßig zu sog. "Feedback-Gesprächen", d.h. wir tauschen uns gegenseitig aus und begeben uns in einen Dialog zwischen Kunst, Geschichte, Gesellschaft, Materialsuche, Formwillen und so weiter.
Jedes Mal verlasse ich das "kreative Labor" mit einem neuen Impuls. Im Idealfall begegnen sich Kunsthistoriker*innen und Künstler*innen auf Augenhöhe, profitieren vom jeweiligen Wissen und teilen die individuelle Erfahrung. So ist es auf jeden Fall zwischen Barbara Reck-Irmler und mir, worüber ich sehr glücklich bin.
Textilkunst ist wieder extrem "en vogue", ob in Museumsausstellungen, auf der Art Basel oder der Biennale in Venedig! Barbara Reck-Irmler arbeitet seit einem knappen Jahrzehnt als konzeptuelle Textilkünstlerin, sie häkelt Wortbilder und schlingt abstrakte Schlaufen, sie will mit ihrer Kunst Räume besetzen und Gedanken lostreten - all das gelingt ihr ganz hervorragend. Mutig und engagiert hat sie sich eine Nische gesucht und besetzt diese souverän und mit hoher Professionalität.