Juli 2022

 

Passend zum französischen Titel "études" der Einzelausstellung Christopher Amms in der Galerie der Stiftung BC - pro arte war das Eröffnungsdatum, nämlich der 14. Juli, französischer Nationalfeiertag.

Christopher Amm will sich als Künstler, und das ist sein gutes Recht, die Freiheit nehmen, Dinge miteinander zu kombinieren. Er liebt es, zwei- und dreigleisig zu fahren, verweigert aber ganz entschieden einen explizit narrativen Kontext. In seinen Worten klingt das folgendermaßen: „Ich spreche gerne über Kunst, aber ich will keine Geschichte erzählen, sondern ich will Handlungen vortäuschen.“

Auch ist das Bekenntnis zur Fresko-Technik in gewisser Weise politisch motiviert, denn Fresken seien immer politisch, weil sie sich immer konkret auf Räume bezögen, so Amm. Als Gegenwelt zum aktuellen politischen Diskurs begegnen wir in der Biberacher Ausstellung aber auch einer wunderbaren Eleganz, einer poetischen Sinnlichkeit und einer - man mag es kaum aussprechen – verklärten Romantik.

Für Biberach schuf der Künstler über den Zeitraum von acht Tagen ein Fresko "in situ" und verhalf dem Ausstellungsraum damit zu einer Premiere in knapp 20 Jahren Galeriegeschichte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 16. September geöffnet und bietet einen wunderbaren Einblick und Überblick über das Werk dieses jungen Ravensburger Künstlers, der längst in Berlin zuhause ist.

Seine erste Solo-Show zeigten wir in den alten Ravensburger Galerieräumen im Mai 2021, mit großem Erfolg. Daran will ich anknüpfen und Christopher Amm gerne auf seinen nächsten Schritten begleiten, denn gute Galeriearbeit muss immer als Bindeglied zwischen Atelier und Kund*innen fungieren.