Richard Schur

Richard Schur hatte in 2008 eine Solo-Show im Kunstverein "raum für kunst" in Ravensburg und stieß auf große Begeisterung in der Kunstszene der Stadt. Wir kennen und schätzen uns also schon über ein Jahrzehnt, daher bedurfte die Kooperation zwischen Richard und unserer Galerie 21.06 keiner großen Überredungskünste. Wir besuchten ihn schon einige Male in seinem Atelier in München und stellten ihn mit Freude und Erfolg bei uns aus. 

Es ist die Arbeit mit dem Raum, die den Künstler Richard Schur reizt. In seinen Bildern komponiert er konstruktiv und zugleich hochpoetisch Linie, Fläche und Textur. „Ich male sehr intuitiv, fast nie kalkulierend und ich korrigiere nie, sondern reagiere mit neuen Entscheidungen“, so der Maler, der eine seiner Serien auch "sounds of color" betitelte.

Dass der Meisterschüler und Assistent von Jerry Zerniuk in den Nuller-Jahren selbstbewusst als „Abstrakter“ auftrat und sich nicht vom Trend der Figuration beeinflussen ließ, brachte ihn schnell voran. Außerhalb Deutschlands sind es vor allem US-amerikanische Sammler, die Werke von Schur schätzen und lieben.

Richard Schur hat die Corona-Zäsur bewusst genutzt, um sein künstlerisches Werk konsequent weiter zu entwickeln. Auf der Suche nach einer neuen "Kraft der Linie" (seinem Markenzeichen) hat er seine sog. "sculptural paintings" entwickelt, die in unserer Ravensburger Einzelausstellung "Liminal Space" ihre Deutschland-Premiere feiern.

Der Begriff „liminal space“ wird für architektonische Räume verwendet, in denen das Licht und die Leere eine eigene und neue Atmosphäre entfalten. Räume, die nicht rational greifbar sind, sondern emotional berühren und neue innere Bilder in uns auslösen. Für Richard Schur transportieren seine neuen Wandobjekte genau diese Idee der „liminal spaces“.