2005 — 2006
Jugendkunstschule, Meersburg
2006 — 2011
Akademie Stuttgart, Malklasse Prof. Peter Chevalier
2010
Stipendiatin an der AALTO UNIVERSITY OF ART AND DESIGN, Helsinki
2011 — 2013
Aufbaustudium Intermediales Gestalten, Kunstakademie Stuttgart bei Discoteca Flamingstar
Brosigs Œuvre besteht derzeit aus den drei Hauptgruppen Gebirge, Faltung, Dreieck, die zunächst wie drei verschiedene Gattungen auftreten, aber bei näherer Betrachtung eng miteinander verzahnt sind.
Ihr Hauptaugenmerk lag anfangs auf der Malerei. Auf der Suche nach einem dreidimensionalen Modell für ihre Serie der atmosphärischen Flugobjekte griff Silvia Brosig zum ersten Mal zum Papier, faltete ein „Himmel und Hölle“ – Fingerspiel, fuhr damit fort und fügte die einzelnen Faltungen so zusammen, so dass ein ideales 3 D-Modell für ihre Malerei entstand. Außerdem hielten die Hochhäuser Helsinkis, das „mystische“ Licht des Nordens und die große Einsamkeit außerhalb der finnischen Städte Einzug in das Werk der Malerin, deren Bildern und Objekten stets eine atmosphärische Grundspannung zugrunde liegt, die sich klaren Zuordnungen entzieht.
Wolken, Wetterphänomene, Urgewalten … – diese Themen sind sozusagen die Ursuppe der Künstlerin Brosig. Und wo ist die Bedrohung oder Faszination hierfür größer als in den Bergen? „Die Berge kann ich nicht lassen“, sagt sie.
Die über Jahrmillionen entstandenen Gesteinsschichten der Gebirge assoziieren Faltungen, welche durch Gletscher, Erdbeben usw. die Oberflächen der Berge geprägt haben. Die einzelnen polygonalen Bergkristalle und Mineralien assoziieren Glitzer und Schärfe, wenn sie im irisierenden Licht der Sonne und im Schnee glänzen.
Warum also nicht zum Nagellack als Malfarbe greifen, um dieses Natur-Phänomen isoliert zu betrachten und in Malerei zu übersetzen, dachte sich Silvia Brosig? Inzwischen hat sie eine Sammlung von über 200 Nagellacken aus aller Welt zusammen getragen, jede einzelne Flasche nummeriert und systematisch geordnet. Diese Nagellacke, die Namen wir Glitzer-Flash oder Shanghai-Jolo-Holo haben, sind eine Hommage an die Welt des Glitters, der „celebrity“ und oft auch des billigen Kitsches. Brosig, die Cross-Over-Denkerin, liebt diese Gratwanderung im Einsatz der Mittel und Formen.