Februar 2024

Deutschland kommt in Bewegung, Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren friedlich GEGEN RECHTS, das ist wichtig.

Heute, am 1. Februar lädt das Aktionsbündnis "Oberschwaben IST BUNT" nach Ravensburg ein und erweitert u.a. die digitale Menschenkette. Wir alle können uns einmischen, wir alle können aufstehen, wir alle können Farbe bekennen ... und wir müssen es. Egal wo wir leben, wir müssen unsere Demokratie verteidigen.

Schweigen ist keine Lösung.

Auch Kunst kann Toleranz fördern, behaupte ich seit Jahren, und meine damit nicht explizit politische Kunst. Denn Kunst ist für eine Mehrheit der Bevölkerung FREMD und vor Fremdem schützt man sich gerne.

Abb.  Barbara Reck-Irmler, Wandobjekt

Wer sich auf Fremdes einlässt und Fremdes zulässt, muss tolerant sein, muss sich öffnen, muss weg vom schnellen "JA", "NEIN", "kenne ich", "mag ich nicht".

Wer Kunst in sein Leben lässt, muss weg vom Klischee, muss sich öffnen für neue Perspektiven und muss offen sein für neue Ansichten.

Wer im Unternehmens-Chargon über Perspektivwechsel und kreative Potenziale redet, sollte sich unbedingt an Kunst wagen: ein echter Stresstest!

Wer Kultur aktiv leben will, sollte unbedingt das Gespräch suchen mit professionellen Kulturmenschen, wie z.B. Künstler:innen, Kunsthistoriker:innen, Galeristin:innen usw.

Wer jetzt Lust auf mehr hat und vor allem auf ein analoges Seherlebnis, ist herzlich in die Galerie eingeladen und kann sich bei einem caffé eine wunderbare Auswahl von zeitgenössischer Kunst anschauen, ohne sofort die "JA"- "NEIN´"-Brille aufsetzen zu müssen.

Wer sich im musealen Kontext auf das Motto "bunt" oder "Farbe" einlassen will, könnte mit dem berühmten Großformat "Wer hat Angst vor Rot, Gelb, Blau" von Barnett Newman beginnen. Die Version "Who's Afraid of Red, Yellow and Blue IV" dem Jahr 1969 hängt übrigens in der Neuen Nationalgalerie in Berlin.

Ich kann mich gut erinnern, wie ich vor langer Zeit vor diesem monumentalen Bild stand und immer mehr in den Sog dieses Bildraums geriet. 

© Staatliche Museen zu Berlin / Simon Vogel / Barnett Newman Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2019