Februar 2023

Am Freitagabend, den 10. Februar war die Ravensburger Fotografin Claudia Casagranda mein Galerie- Gast und erzählte u.a., was es mit ihrer Bild-Serie „Belegte Brote“ auf sich hat und wie aus einem Leberwurstbrot eine spannende Konzeptidee entstand.


Claudia Casagranda sieht nicht nur durch die Linse Ihrer Kamera, sondern sie lebt jedes Foto. Die Kamera ist kein Instrument, sondern ihr Siebter Sinn.

Nach der Begegnung mit einer jungen Frau, die ihre Brote mit veganer Wurst belegte, während sie ihre Katze weiterhin mit „echter“ Katzenleberwurst verwöhnte, brach sich im Kopf der Fotografin Casagranda die Idee zum Konzept „Brot-Serie“ Bahn.

So prangte an der PopUp-Fassade des Ravensburger Rathauses in 2021/22 das großformatige Motiv eines Leberwurstbrotes von Claudia Casagranda. Die Frage eines Jungen „Papa, wer fotografiert denn ein Wurstbrot?“ ließ die Ravensburger Fotografin nicht mehr los und brachte einen echten Stein ins Rollen. Schon bald entstand eine streng konzipierte Bildserie zum Thema Brotbelag … es geht also nicht nur um die Wurst!

Unser Feierabend-Gespräch war unkonventionell anders, und die Rückmeldungen des Publikums rundum positiv. Mir persönlich war es eine große Freude, anlässlich der Brot-Serie in der Kunstgeschichte etwas zurückzublicken, dabei Walter Koschatzkys "Kunst der Photographie" aus meinem Regal zu holen, wieder einmal auf Fischli& Weiss, Diter Rot und andere künstlerische Positionen des 20. Jahrhunderts zu treffen, die das Thema Essen und Kunst künstlerisch, provokativ und gesellschaftsrelevant diskutiert hatten.

Wer über Brot redet, redet auch über das Leben, allein schon alte Weisheiten wie "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" verdeutlichen, welch hohen Symbolcharakter das tägliche Brot für uns und unsere Gesellschaft hat.

Claudia Casagranda hat übrigens zeitgleich einen neuen Frauen-Business-Blog gestartet, den ich eröffnen durfte. Hier kommt der Link dazu!