Juli 2023

Wir alle wissen Bescheid, weil wir alle einmal Kinder waren: Kinder sind kreativ, alle Kinder sind Künstler:innen, weil sie sich zunächst in Bildern ausdrücken, bevor sie schreiben lernen, und, ganz wichtig: Kinder wollen ernst genommen werden!

 

Kinder sprechen über Bilder, Kinder lernen Sprache über Bilder, Kinder lieben Bilderbücher, Kinder lieben Bilder, aber Kinder lieben nicht nur kindergerechte Bilder (also Kunstwerke, die wir Erwachsene für kindgerecht erachten), sondern Kinder lieben durchaus "echte Erwachsenenbilder".

Wir leben in einer privilegierten Gesellschaft, in der das Kind Kind sein darf und in der vieles sehr kindgerecht ausgerichtet ist. Wir kaufen Backbücher für Kinder, Reiseführer für Kinder usw., um so die Kindern sanft in "unsere" Erwachsenenwelt zu locken.

Ich habe allerdings in vielen Jahren der Kunstvermittlung und auch als Mutter, Tante und Freundin von Eltern mit Kindern die Erfahrung gemacht, dass kindliche Frühförderung nicht nur bedeutet, Kinder in kreative Ferienworkshops zu schicken und sie für museumspädagogische Angebote anzumelden.

Denn Kinder kann man ganz wunderbar und auf Augenhöhe in die Welt der Kunst einführen, indem man ihnen schon früh ein erstes eigenes Kunstwerk ins Zimmer hängt. Das Kunstwerk eines Profis, also eines Künstlers oder einer Künstlerin, deren Beruf es ist, Kunst zu machen. Diese Künstler:innen können die Kinder selbst kennenlernen, sie können sich ein Bild von der Person machen, welche hinter dem eigenen Kunstwerk steckt, sie können Fragen stellen, was es mit dem Bild auf sich hat, sie können sich mit den Künstler:innen fotografieren lassen etc., und das alles ermöglicht z.B. eine Galerie.

 

Wenn Sie in meiner Galerie mit ihrem Kind ein Kunstwerk fürs Kind aussuchen und bei der Entscheidungsfindung das Kind mit ins Boot holen, so haben Sie einen ersten und sehr wichtigen Grundstein für die Zukunft der Kunst gelegt.

Die Rechnung des Kunstwerks kann in einem ersten "echten" Leitz-Ordner abgeheftet werden, der im Laufe der Jahre wachsen kann, wenn das Kind wächst und "seinem" Künstler oder "seiner" Künstlerin und / oder der Galerie irgendwann auf socialmedia-Kanälen folgt. Vielleicht wünscht sich das Kind zum Schulabschluss oder zum nächsten runden Geburtstag wieder ein Kunstwerk ... denn früh übt sich.

Zu oft beobachte ich noch die fehlende monetäre Wertschätzung für den Beruf Künstler:in. Zu oft bleibt Kunst in der kreativen Wohlfühlzone stecken, aber Kunst ist harte Arbeit, Kunst kostet Geld, Kunst hat einen Preis. All das sollte man früh erklären, denn unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der alles, was etwas wert ist, seinen Preis hat.

Wenn also früh klargestellt wird, dass Kunst auch deswegen einen Wert hat, weil sie Geld kostet, dann mag dieser Ansatz für viele zunächst vielleicht sehr "kapitalistisch" wirken, aber das ist zu kurz gedacht. Denn Geld bezahlen, heißt, etwas ehrlich anerkennen und heißt auch: Löhne und Existenzen sichern.

Da nahezu alles Künstler:innen selbstständige Freiberufler:innen sind, verdienen sie nur Geld, wenn jemand ein Kunstwerk kauft. Glauben Sie mir, diese Argumentation versteht jedes Kind.

Sollten Sie diesen Juli-Sommer-Blog-Artikel noch nicht weg geklickt haben, so konnte ich Ihnen vielleicht Mut machen, das Kinder-Thema einmal zu überdenken oder, besser noch, zu handeln. Haben Sie selbst Kinder, Enkel, Neffen, Nichten oder Patenkinder? Wenn ja, wagen Sie den Versuch und kommen Sie einmal zu mir in die Galerie.

Oder Sie nehmen sich als Familie vor, dass jeder ein eigenes Kunstwerk bekommt, das Budget wird natürlich vorher festgelegt ... vielleicht sogar unter Einbeziehung eines kleinen Teils des Taschengeldes.

Bei mir in der Galerie können Sie wunderbare und sehr sympatische Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenlernen, viele von ihnen haben sogar selbst Kinder, wie z.B. Silvia Brosig, deren Tochter irgendwann sagen wird: "Meine Mama ist Künstlerin".

 

Ich habe in diesen Blog verschiedene Bildmotive eingebaut, z.B. von Judith Zaugg und Luis Dilger - beides digitale Kunst, beide Positionen kann ich mir sehr gut in Kinderzimmern vorstellen.

Aber es könnte genauso gut ein genialer Drohnen-Käfer von Karin Brosa in einem Kinderzimmer "landen" oder sogar ein eigenes Porträt, das man z.B. bei Kathrin Landa in Auftrag gibt, inklusive Atelier-Sitzung.

 

 

Danke fürs Fertiglesen und bis hoffentlich bald mit "Kind und Kegel" in der Galerie 21.06.