Katharina Arndt, Zeichnung (Berlin)
Ulrike Balkau, Betonskulptur (Schwarzwald)
Robert Ritter, Objektmalerei (Konstanz)
Bettina Sellmann, Malerei (Berlin)

 

Die Ausstellung stellt „Körperbilder“ in den Mittelpunkt.
Wir zeigen vier künstlerische Positionen, in denen Themen wie Schönheit, Eitelkeit, Körperwahrnehmung, Tattoo, Bewegung, Tanz, Pose usw. auf unterschiedliche Art interpretiert und künstlerisch umgesetzt werden.
Corona zwingt uns alle zu einer neuen Körper-Wahrnehmung, wir müssen auf Berührungen verzichten, wir schütteln keine Hände mehr, wir verhüllen unsere Gesichter mit Masken usw.. Auch gibt es kaum mehr Gelegenheiten, uns „herauszuputzen“, denn die Restaurants haben geschlossenn, Hochzeiten und runde Geburtstage werden vertagt …, was macht das alles mit uns? Diese Frage wird uns (und die Kunst) nachhaltig beschäftigen.
In unserer Ausstellung „NO (BODY)“ IS PERFECT“ zeigen wir Bilder und Skulpturen aus Ateliers, in denen schon lange vor Corona der Körper im Mittelpunkt des künstlerischen Interesses lag. Diese Ausstellung war lange geplant und bekommt durch die aktuellen Umstände eine ganz neue Tragweite und vielleicht auch Brisanz. Denn die Auseinandersetzung mit dem Körper bedeutet immer auch, die Vergänglichkeit zu thematisieren! Wie vergänglich Wünsche und Träume sind, erleben wir alle in diesen Zeiten!
Katharina Arndt aus Berlin hat sich mit ihren Lack- und Tuschestift-Zeichnungen längst einen internationalen Ruf erworben, denn sie kokettiert souverän und emanzipiert mit der Rolle der Film-Diven, sie interpretiert narzisstische Träume und Selfie-Posen und sie bringt aufs Papier, was viele denken, aber wenige ästhetisch so klar auf den Punkt bringen.
Die Schwarzwälder Bildhauerin Ulrike Balkau ist Preisträgerin des EuropArtAward Amsterdam 2019. Im Mittelpunkt ihrer Kunst steht der Mensch und seine Vergänglichkeit. Die Künstlerin kombiniert Beton mit oxidierten Materialien und entwirft durch die Kombination von Beton und alten Fundstücken individuelle Menschenbilder voller Geschichte und Geschichten.
Robert Ritter aus Konstanz zeigt in seiner Serie „Armstücke“ Lebens- und Kunstgeschichten als Malerei auf Gips. In realistischer Malerei entstehen faszinierende Wandreliefs, die allerdings auch die körperliche Verletzlichkeit extrem in den Mittelpunkt stellen! So begeistern die Tattoos, irritieren uns aber gleichermaßen, weil sie auf Gips gemalt sind … alles ist also Fake und trotzdem so echt!
Bettina Sellmann aus Berlin setzt mit ihrem Pinselduktus einzelne Figuren skizzenhaft ins Bild und legt ihren Fokus dabei extrem auf die Pose. Diese außergewöhnliche Malerei befreit uns von Klischees, sie changiert zwischen Figuration und Abstraktion und schafft eine bildnerische Kraft und Aussage, die „glamourös und magisch“ ist.